neu durchgesehen 26.08.2018
Hier werden vorrangig im KT-Buch benannte Methoden vorgestellt, die der problemlösenden Kreativität (pK) dienen
Sie sind für die eigenständige Anwendung die ...

... Schatzkammer - für die Kurt Peter Hofmann, Dresden, mit diesem Bild eine optische Adresse dafür geschaffen hat [Bild s. www.sehhecht.de ].
Methoden-Portal der handlungsorientierten Kreativitätstechniken (KT)
Site-Struktur:
1. Einführung
2. Sammlungen
2.1. Kreativitätstechniken zur Analyse der Aufgabenstellung
2.2. Kreativitätstechniken zur Ideenfindung
2.3. Bewertungsmethoden
(2.1 - 2.3 entsprechen der Anwendungsstufe 2 von Kreativitätstechniken)
3. Übersichten
3.1 Übersicht zu Kreas - Anwendungsstufe 1 von
Kreativitätstechniken
3.2 Übersicht zu ‚komplexen Ansätze für den
Problemlösungsprozess’-
Anwendungsstufe 3 von Kreativitätstechniken (z. Z. noch in Arbeit)
4. Kurzanleitung zur Methodennutzung (z. Z. noch in Arbeit)
1. Einführung
Die ‚Handlungsorientierten Kreativitätstechniken’ sind als ‚informationelle Arbeitsmittel’ {(1) - hier Fußnoten in (), am Textende verzeichnet} für die unmittelbare praktische und reale Anwendung vor allem in Wissenschaft, Technik und Wirtschaft gestaltet. So sind sie auch Mittel und Methoden der problemlösenden Kreativität und werden als ‚Krea’ oder ‚Arbeitsblatt’ (2) zum „Loslegen“ in Sammlungen gestaltet.
Auf die relativ unmittelbare Nutzungsmöglichkeit zielt das Attribut der Überschrift ‚Handlungsorientierung’ dieser Kreativitätstechniken. Wer für eine bestimmte Situation das Vorgehen, die Methode zur Lösung sucht, kann das zutreffende Arbeitsmittel aus diesen Sammlungen somit nutzen, ohne erst über viele Seiten Polemik, Theorie, Wenn und Aber's und Hintergrundwissen studieren zu müssen.
Die dargestellten Kreativitätstechniken werden einer groben Stufung vor allem nach ihrem Lern- und Anwendungsaufwand unterzogen. Das hilft bei der Anwendung als Vororientierung und unterstützt eine lockere Anwendung. Nicht die komplizierten und anspruchsvollsten Kreativitätstechniken werden ins Zentrum gestellt werden, sondern die meist mit geringerem Einarbeitungsaufwand. Das sind z. B. die der Stufe „Standardanwendung = Stufe 2“ und die Kreas = Stufe 1. Selbst die (ohnehin sehr seltenen) Pionier- und Spitzenleistungen oder Generationserfindungen außergewöhnlichen Anspruchs als ‚Spitzen’ der ‚Hohen Schule’ der Kreativitätstechniken zeigen auch keine hinreichende Korrelation dafür, dass sie besonders ausgefallene Kreativitätstechniken benötigen.
Die normal anspruchsvollen Lösungen der problemlösenden Kreativität - als „Standardan-wendung = Stufe 2“ benannt - bestimmen insgesamt real das Gesamtniveau der Anwendung von Kreativitätstechniken in Wissenschaft, Technik und Wirtschaft wirkungsvoll. Aber auch für sie ist methodische Unterstützung dringend nötig. Das kann durch geeignete textliche Anleitungen, durch ein Seminar, die Lehre - noch besser in einem Training - erreicht werden. Da hier nur ein Überblick zu solchen informationellen Arbeitsmittel für problemlösende Kreativität gegeben werden kann, muss für dieses Mehr auf die diesbezügliche Literatur oder entsprechende Aus- und Weiterbildner verwiesen werden.
Von den Anwendungsstufen sollen hier vorerst nur die Kreativitätstechniken der Stufe 2 - die Standardanwendungen der Kreativitätstechniken - vorgestellt werden. Sie sollen dem normalen Gebrauch in kreativen Problemlösungsprozessen mit durchaus auch anspruchsvollen kreativen Anforderungen entsprechen. Als Nutzer-Zielgruppe für sie gelten alle, deren Arbeitsprozesse durch Innovationen (mit) geprägt werden oder die an Innovationen mitwirken.
Die Stufe 1, die Kreas - als „Bonsai“-System der Kreativitätstechniken bezeichnet - sind kurze, knappe, symbolische Wort- und /oder Bildaussagen für Kreativität förderndes Vorgehen bei gedanklichen Arbeitsprozessen. Sie haben einen geringen Lern- und Anwendungsaufwand bei ansprechenden Resultaten (3).
Für sie wird hier z. Z. nur eine strukturierte Übersicht angegeben. Sie sind breit anwendbar für alle Tätigkeiten bzw. Berufe mit einem gewissen Anteil informationeller Arbeitsprozesse – allein als Einzelne, aber vorwiegend nur bei nicht zu komplexen Problemlösungen. Für das anspruchsvollere kreative Problemlösen mit den Mitteln der Stufen 2 und 3 dienen sie u. a. z. B. als die systemwissenschaftliche Arbeitsweise stützende Elemente. Somit haben sie auch eine eigene Bedeutung für die Ausprägung der kreativen Denk- und Arbeitsweise.
2. Sammlungen von Einzelmethoden (5) der Anwendungsstufe 2 von Kreativitätstechniken, „Standardanwendungen“.
Vor den Sammlungen 2.1 – 2.3 gibt es jeweils eine Kurzcharakteristik zu der Methodengruppe, weil es kein sicheres Rezept gibt, welche Methode vor der Lösung als zur Lösung geeignet erscheint. Diese Charakteristik soll den Nutzer bei seiner Auswahl behilflich sein.
2.1. Kreativitätstechniken zur Analyse der Aufgabenstellung
Vgl. zu diesem Abschnitt auch den Beitrag 3. auf der Seite 'pk-NeueKt/plKInfos' vorliegender Website
2.1.1 Zur Analysesituation
Für die Aufbereitungsphase von Aufgabenstellungen – also deren Analyse - gilt als gesicherte Erfahrung, dass sie oft unterschätzt wird. Der Bearbeiter versucht meist (zu) schnell Ergebnisse vorzuweisen. Unterschätzung und geringe Gründlichkeit rächen sich mit geringeren Ergebnis-sen, erneutem Beginn, Korrekturen und Doppelarbeit.
Aufgabenstellungen bedürfen in jedem Fall des konstruktiv-kritischen Durchdenken. Wer dem gerecht werden will, der kann eine gestellte Aufgabe selten als ‚absolut’ und unveränderlich hinnehmen: Also Hinterfragen, präzisieren, ‚Dumme Fragen’ zulassen, ... .
Die ursprüngliche Aufgabe ist selbst trotz wohlüberlegter Ableitung aus einer bekannten Problemsituation und trotz fundierter Entscheidung oft mit einer Reihe von Mängeln behaftet, unvollständig, vage oder überschwänglich formuliert. Nicht selten enthält sie unberechtigte Einschränkungen oder ist in der gestellten Form nicht lösbar.
Es kommt nicht darauf an, irgendeine Aufgabenstellungsvariante sofort und ohne Zeitverlust anzugehen, sondern es kommt darauf an, die zweckmäßigste, die lösungsträchtigste, die ökonomischste Aufgabenvariante zu finden.
Der Aufwand zur systematischen Aufbereitung von Aufgabenstellungen ist eine nötige „Ausgabe“ beim kreativen Problemlösen.
Mittels einer ‚Stabskarte’ kann die Auswahl einer geeigneten Analysemethode unterstützt werden. In der Stabskarte ‚Analysemethoden’ werden die Analysemethoden nach sowohl vermuteter Kompliziertheit wie vermuteter Komplexität geordnet. Die linken Felder erfassen einfache Situationen von Aufgabenstellungen. Sie werden mehr oder weniger spontan
⇒ mittels Identifikation z. B. als gelernte Stereotype [z. B. Vorbereitung eines Kundenbesuches, Lösung einer Differentialgleichung, einer Durchlaufplanung] oder
⇒ durch Mustervergleich erkannt.
Bei letzterem erkennt man durch Vergleich nach Erfahrung oder Vorlagen, um welchen Typ von Aufgabenstellung es sich handelt und reagiert in gewohnter Weise z. B. Drehmomentbe-rechnung oder eine Gleichung mit zwei Unbekannten und Lösung über die quadratische Gleichung.
Wichtiger für problemlösende Kreativität sind die Felder der systematischen Problemer-kenntnis, also der ‚Rest’ des Bildes. Für diese Felder werden die Analyseprogramme nun in der 'SAMMLUNG Analysemmethoden' vorgestellt.
2.1.2 Sammlung von Analysemethoden zur systematischen Problemerkenntnis
Die jeweils dazu gehörigen Arbeitsblätter s. [St 1, S. 77- 88]. Dort sind auch die Quellennachweise verzeichnet. Als Beispiel für solch ein typisches Arbeitsblatt ist das methodisch einfache Arbeitsblatt 5.2 ‚Hinterfragen’ aus [St 1, S. 78] angegeben.
1. Checkliste „7 W – Fragen
Prinzip / Anwendung:
Für einfachste Aufgabenstellungen geeignete Fragestellungen.
Eine Grobanalyse, deren Aussagen in der Form der Blackbox sinnvollerweise geordnet werden können. Das „gedankliche Zerlegen“ nach Frageaspekten wird gut erkennbar. Die leicht zu merkenden sieben Frageworte berücksichtigen bei der Kurzanalyse einer Aufgabenstellung die wichtigsten Aspekte ihrer weiteren Bearbeitung.
2. Programm Hinterfragen

c
B. Beratungs- und Befragungsmethoden
3. Befragungs- und Beratungsmethoden (mit „Delphimethode“)
Begriffliche Modifikation:
Delphimethode
Prinzip / Anwendung:
Die direkte Kommunikation zwischen menschlichen Informationsquellen (Experte) und lnformationsbedarfsträger (Problemlöser) ohne Zwischenschaltung eines Speichers ist besonders bei unexakt formuliertem Informationsbedarf effizient. Durch das aktive Verhalten des Experten korrigiert dieser eine gegebenenfalls unklare Suchfrage.
Eine Variante mit minimalem Aufwand (ohne den aktiven Einfluss des Dialogpartners) sind Frage- und Checklisten für die Selbstanwendung. Sie ermöglichen auch dem Einzelbearbeiter, sich durch anregende Fragestellungen in unterschiedliche Betrachtungssituationen zu versetzen und so einen erweiterten Suchraum für die Lösung aufzubauen. Werden die Fragen von einem Dialogpartner gestellt, kommt in der Regel als Plus dessen aktive Rolle hinzu.
4. Frageliste nach „Osborn“
Prinzip / Anwendung:
Für einen vorliegenden Lösungsansatz, eine vorliegende Lösung, ein vorliegendes System, ... wird versucht, durch vielfältige Fragestellungen zu erkennen, wie die Veränderung erfolgen muss, um das geforderte Ergebnis zu erreichen. Die Fragestellungen geben geordnet nach Frageprinzipien ein großes Variationsspektrum vor. In individueller oder Teamarbeit wird unter Zugrundelegung jeder einzelnen Frage geprüft, ob sich Lösungsansätze für das Problem erkennen lassen!
5. Brainstorming / Ideenkonferenz
Prinzip / Anwendung:
Kurze Beratung aufgeschlossener, fachkundiger und auch problemfremder Personen zu einer ausreichend erläuterten Problemsituation.
Ziel ist, eine Vielzahl von Gedanken und Lösungsansätzen für eine Lösung dieser Problemsituation hervorzubringen. Dabei sollen die Vorschläge so spontan, wie sie einfallen, geäußert werden – möglichst ohne die Prüfung des Individuums auf seine vielen „inneren Sicherheitsregeln“, ob der Vorschlag auch opportun sei ► also auch scheinbar unsinnige oder extreme Vorschläge äußern. Deshalb in der Konferenz alle Wertung und Kritik unterdrücken (eine Bewertung der Vorschläge – nicht der Personen - erfolgt in einem späteren Schritt).
Zu Hinterfragen ist gegebenenfalls die Motivation der Teilnehmer, sich freimütig zu äußern. Günstig ist, wenn von einem geäußerten Vorschlag Assoziationen ausgehen, auf geäußerten Ideen aufgebaut wird und so neue Zusammenhänge entstehen lassen.
6. Modifikationen der Ideenkonferenz - schriftliche Varianten; Inverse Ideenkonferenz
Begriffliche Modifikation:
Methode 6-3-5;
Diskussion 66
Prinzip / Anwendung:
Die schriftlichen Modifikationen sollen ermöglichen, ebenfalls schnell und relativ spontan Ideen zu einer Thematik zu sammeln. Nicht immer sind die Bedingungen gegeben, ein Team zusammenzubekommen. Durch die schriftliche Form erfolgt zugleich das Speichern und die Anregung, auf den schon vorliegenden Ideen aufzubauen.
Zu den nachfolgend vorgestellten relativ bekannten Formen gibt es weitere Modifikationen bzw. können selbst welche gestaltet werden.
Eine “Alternative Modifikation“: die „inverse“ Ideenkonferenz
Im Nachgang zu einer Ideenkonferenz werden z.B. vom gleichen Personenkreis die Ideen kritisiert, um im Team herauszuarbeiten, was hindert, warum etwas nicht geht usw. Sie ist damit eine Ideenkonferenz zur effektiven Ermittlung der Anforderungen, Bedingungen, Erwartungen und Restriktionen für die Lösung.
C: Analogiemethoden
7. Systematische Ideensuche in mehreren Analogiebereichen“
Prinzip / Anwendung:
Suche nach Lösungsideen (Varianten für’s Lösungsprinzip) in anderen, an sich aufgabenfremden Objektbereichen durch Analyse und schrittweise bewusstes Verfremden des Aufgabensachverhaltes zwecks Konfrontation mit Analogievorstellungen z. B. Analogie der Struktur, Funktion, äußeren Form; des Wirkprinzips, Begriffs, mittels des Verfahren der Anti-Analogie oder analoge Lösungen in bzw. bei der unbelebten Natur, gegenwärtig lebenden Organismen, der wissenschaftlich-utopischen Literatur u. a. m.
8. Analogiesuche in der Natur / nach Chrie
Prinzip / Anwendung:
Einfaches Verfahren! Suche nach der Problemlösung mittels Analogieschluss vorwiegend aus der Natur. In der Grundstruktur bereits von Aphthonius (ca. 200 u. Z.) als Chrie genutzt.
9. „Naturorientierte Lösungsfindung“ nach Hill [H 14]
Prinzip / Anwendung:
Millionen Jahre evolutionärer Naturprozesse haben biologische Strukturen von überströmender Fülle und fast unüberschaubarer Vielfältigkeit hervorgebracht, die sich für Ideenfindung geradezu anbieten. Wenn dieser Fundus jetzt noch zu wenig genutzt wird, liegt das u. a. an der Aufbereitung dieses biologischen Fundus und an fehlenden Kenntnissen der Anwender zu Entwicklungsgesetzmäßigkeiten und Prinzipien biologischer Systeme.
In [H 14] werden ein systematischer Weg und entsprechende Kataloge zu Evolutionsgesetzmäßigkeiten, Strukturen und Funktionen biologischer Systeme angeboten, z. B. s. Bild nach [H14] ⇒. Würfel mit 16 "Kästen".

10. Synektik
Prinzip / Anwendung:
Problemlösung im Team (3 - 6 Personen) durch Analogiesuche vorzugsweise bei „fremden“ Gegebenheiten, indem das Gegebene mit Erscheinungen in Beziehung gebracht wird, die bisher nicht im Zusammenhang damit gesehen wurden. Das Finden von Analogien (persönlichen, direkten, symbolischen, auch bionischen) steht im Mittelpunkt. Von der Ausgangssituation her werden gewollt: Verbindungen zwischen scheinbar zusammenhanglosen Erscheinungen herzustellen, z. B. indem das Gegebene gedanklich mit einem neuen Verwendungszweck versehen oder in neuer Umgebung angesiedelt oder mittels Gedankenkonstrukten verbunden wird.
D: Kombinations- und Variationsmethoden
11. Eingeschränkte Kombination nach [M 6]
Begriffliche Modifikation:
s. bei Zwicky (morphologisches Weltbild) [Z 7],
bei Lullus und Leibniz [Site Geschichte der pK]
Prinzip / Anwendung:
So wichtig wie ein breites Aufspannen des Feldes für die Kombinationsmethoden ist, ist auch die sinnvolle Einschränkung, die aber möglichst nicht vorzeitig originelle Lösungen rauswirft. Ohne Einschränkung ist diese Methode praktisch nicht beherrschbar: vgl. den „Drehstab von Lukullus“.
Von Vorteil ist die systematische Kombination, die Sicherheit gibt, bei der aufwändigen Detailarbeit zu den Kombinationen die entscheidenden Kombinationen erfasst zu haben.
12. Morphologisches Schema
Begriffliche Modifikation:
Kombinationsmethoden treten in vielen Variationen auf und sind seit langem bekannt. Jede der Varianten hat sicher eine Spezifik, aber das Kombinieren ist aller Grundlage.
Prinzip / Anwendung:
Systematisches Erfassen aller denkbaren Lösungsmöglichkeiten, abgeleitet aus der Struktur der Problemstellung, der Funktion, des (technischen) Systems oder Verfahrens. Durch diese Kombinationsmethode kann i. d. Regel keine über den mit der Unterteilung gesetzten Rahmen hinausgehende neue Lösung gefunden werden (Beispiel s. Abschnitt 2.3). Es werden neue Optimierungen innerhalb dieses Rahmens erreicht.
Die Kombinationstechnik ist ein bewährtes Mittel zur Anpassung von Prinzipien. Ein Verfahrens- oder technisches Prinzip kann damit konkretisiert werden, d.h. es können mit seinen Elementen (es muss also in „Elemente“ bzw. „Schritte“ zerlegbar sein) viele Variationen gebildet werden und zwar sehr systematisch.
13. Eigenschaftsveränderungs-Methode
Prinzip / Anwendung:
Weiterentwicklung eines Gegenstandes durch systematische Untersuchung der Veränderungsmöglichkeiten hinsichtlich seiner einzelnen Eigenschaften. Die Variationsmethoden können auch als Modifikationen der Kombinationsmethoden aufgefasst werden. Die Eigenschaftsveränderungs-Methode ist eine sehr einfache, die aber das Typische der Variationsmethode gut umsetzt.
14. Variationsmethode
Prinzip / Anwendung:
Die Variationsmethode kann zum systematischen Ermitteln von Lösungsideen durch zielgerichtetes Ändern von Systemeigenschaften auf unterschiedlichen Betrachtungsebenen eingesetzt werden. Es zeigen sich Ähnlichkeiten mit Kombinationsmethoden.
E: Feldforschung
15. Feldforschung
Prinzip / Anwendung:
Die Feldforschung ist eine bewährte Möglichkeit zur systematischen Gesichtsfelderweiterung. So lassen sich z. B. neue Aufgabenstellungen im Gebiet finden. Bei der Feldforschung werden zwei (mehrere steigert den Aufwand extrem) wesentliche Faktoren-/Funktionsklassen des zu untersuchenden Gegenstandes (Thema) in einer Matrix zu einem Suchraum angeordnet, der dann systematisch abgefragt wird.
E: Trial and error
15. Trial and error
Prinzip / Anwendung:
Schrittweise Erlangen von Kenntnissen durch Probieren (ohne feststehende Strategie). „Die“ universelle Strategie des Menschen von ganz klein an!
Eigentlich eine sichere Strategie, aber dafür mit viel zu viel Aufwand. Deshalb sind andere Methoden seit ewigen Zeit entwickelt und genutzt worden, weil diese universelle, aber als letzte einzusetzende Strategie (auch hier!) zu aufwendig ist. Etwas „Herumprobieren“ vor dem Einsatz der Methoden der Standardanwendung schadet meist nicht! Man wertet dann die systematischen Methoden meist realistischer.
2.3. Bewertungsmethoden
2.3.1 Zum Bewerten
Bewerten gewinnt aus vielen Gründen stetig an Bedeutung (zunehmende Faktoren- und Lösungsvielfalt, genauere Treffergenauigkeit, enger Grenzen bei Ressourcen, ....). Das Bewerten ist meist eine erste „Kritik“, genauer eine Auswahl des am besten geeignet Erscheinenden aus einer vorliegenden Anzahl von Möglichkeiten für die Weiterarbeit.
Bewerten bei mehren Kriterien und /oder Varianten ist immer subjektiv. Auch wenn z. B. die großen Ratingagenturen u. a. dass nicht gern publizieren. Aber der „Kunstgriff“, mehrere Kriterien einer Variante zu einer synthetischen oder anderen Aussage zusammen zu fassen, geht nur durch subjektiven Entscheid (also Quantitäten verschiedener Qualitäten zu einer neunen Qualität zu vereinen). Deshalb ist auch evtl. dieser Kunstgriff das Einzige beim Bewerten, was Kreativität erfordern könnte. Sonst sollte Bewerten nach den bewährten Programmen erfolgen.
Bewerten tritt sachgemäß sehr vielfältig auf. Es ist i. d. R. eine Beurteilung, Einschätzung, Wertung von Varianten/Alternativen bezüglich eines vorgegebenen Zieles, Solls od. einer anders festgelegten Bezugsgröße. Auch nur eine reale Variante und ein Maßstab z. B. können das „Variantenspektrum“ bilden.
Das folgende Bild 2.3. 1 als „morphologisches Schema“ zeigt die Vielfältigkeit der Bewertungsverfahren überzeugend und zugleich methodisch den Inhalt verschiedener Bewertungsverfahren orientierend an. (verschiebe Tabelle zum Anzeigen aller Elemente!!)
Merkmale (Variable) | Merkmalswerte (Varianten der Variablen) |
Ziel/Typ d. Bewertung | Prüfen auf Korrektheit | Abstandbestimmung | Variantenvergleich |
Art der Bewertungsobjekte | natürlich | technisch | gedanklich | .... | |
Bewertungsbezug zum Erkenntnisfortschritt | bisheriger Stand / Stand der Technik | Ziel, angestrebter Zweck | Theoretisches Modell / Ideal | ... | |
Basis zur Vergleichsdurchführung | Objektvergleich | Experiment, Simulation | Muster- ; Maßstabsvergleich | Verschiebung /antizipierte Variante ist Vergleichsobjekt |
Art der Festsetzung der Einzelwerte | messen | berechnen | abrufen, identifizieren | abschätzen, zensieren | festsetzen, beschließen | ... | |
Art der Ermittlung der Gesamtaussage (GA) | ohne GA | nur qualitativ Tendenz; Expertise | Überblick | Rangfolge | quantitativ; integrieren; summieren | ... |
| | | | | | | | | | | | | | | | | |
Bild 2.3.1 : Morphologisches Schema der Bewertungsverfahren aus [St 1, S. 142]
2.3.2 Bewertungsmethoden
Die reale Vielfalt und ihre praktische Unterschiedlichkeit gibt das Bild zu 2.3.2 wieder. Die dort eingeordneten ca. 15 verschiedenen Verfahren finden sich verstreut in der Fachliteratur oder alle bei [St 1] als Arbeitsblätter gestaltet in 8 Varianten neben vielen methodischen Ergänzungen und Tipps.

Bild 2.3.2.: Zielbaum von Bewertungsverfahren
Als ein Beispiel für ein Arbeitablatt zum Bewerten soll davon das Arbeitsblatt 7.1 hier wieder gegeben werden.

3. Übersichten
3.1 Übersicht zu Kreas - Anwendungsstufe 1 von Kreativitäts-Techniken
Mit Kreas werden ausgewählte Hilfsmittel angeboten, die man eigentlich überall gebrauchen kann. So einfach aus dem Kopf heraus, beim Lösen gedanklicher Problemstellungen, aber auch im normalen Leben. Sie können einerseits fast als „Elemente von Strategien“, andererseits als Handlungsanleitung im Konkreten dienen. Kreas kann man sich so ähnlich vorstellen, wie das mit Sprichwörtern ist: „Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ [nun ja, leider nicht immer] oder „Der Krug geht solange zu Wasser, bis er bricht!“. Im Unterschied zu solchen Sprichwörtern, die kurz allgemeine Lebensweisheiten mehr oder weniger gut zusammenfassen, gilt als Spezifik der ,Kreas’ oder soll gelten, dass sie besonders das Kreative fördern.
Werden sie für gedankliche Prozesse als Herangehensweise (Strategie) oder als Element in Schrittfolgen zur Lösungsfindung genutzt, helfen sie bei der Förderung des Schöpferischen oder effektivieren diese Arbeitsprozesse. Insofern sind sie hier richtig als elementare Kreativitäts-techniken und/oder Hilfsmittel auch beim kreativen Problemlösen aufgeführt. Da sie zu ihrer Nutzung relativ wenig Lern- und andere Aufwände erfordern, sind sie die in postulierte Anwendungsstufe 1 von Kreativitätstechniken.
Ein Krea ist ein kompakt gestaltetes ‚Denkwerkzeug’, das durch eine symbolische Wort- und /oder Bildaussage benannt und zum Anwenden aufgerufen wird. Als Handlungsorientierung enthalten Kreas Methodenelemente, Arbeitsprinzipien oder Regeln. Dazu s. [St 1,S. 31.f.]
Hier in diesem Abschnitt soll die strukturierte Übersicht (Bild 3.1.1) und daraus eins (die ABC-Analyse - Bild 3.1.2) der 35 Kreas ausreichen, um sich über Kraes zu grundsätzlich zu orientieren.
Die Übersicht zeigt zu gleich die vorzugsweise Wirkungsrichtung bezüglich der Kreativitäs-

problematik an. Bild 3.1.1. Übersicht und Grobstrukturierung der 35 Kreas aus [St1]

Bild 3.1.2. Krea "Die ABC-Analyse"
Die aktuelle kreative Energie wird primär für das Bedeutsamste aufgebracht.
Die Bedeutsamkeit wird inhaltlich bestimmt, je nach Thematik. Dieses Vorgehen eignet sich auch zur Organisation der laufenden Arbeit.
„C-Probleme“ kommen dann erst dran, wenn sie tatsächlich wichtig geworden sind.
Sie werden ‚vor-sich-her-geschoben’, bis sie B- oder A-Probleme geworden sind.
Nicht immer ratsam!
3.2 Übersicht der ‚komplexen Ansätze für den Problemlö-sungsprozess’- Anwendungsstufe 3 von Kreativitäts-techniken
(z. Z. noch in Arbeit)
4. Kurzanleitung zur Methodennutzung
(z. Z. noch in Arbeit)
Fußnoten zum Text:
Bei deren kompletten Darstellung im Buch [St 1] wird nicht vorrangig über Kreativitäts-techniken geschrieben, sie werden nicht beschrieben und erläutert, was sie sind, warum und wie sie mehr oder weniger gut wirken. Sondern es geht direkt zum Handeln und zwar so, dass das Handeln mit ihnen unmittelbar vollzogen werden kann. Der so gewiesene Weg kann gegangen werden, der methodischen Seite des jeweiligen kreativen Arbeitens in den angegebenen Schritten kann gefolgt werden, wenn denn der Nutzer es will..
(5) Es gibt in der Literatur formal eine beträchtliche Vielfalt an Methoden. Viele davon unter-scheiden sich meist nur im Namen und in der autorspezifischen Anpassung. Bei den Methoden, die mehr partiell (punktuell) in den Problemlösungsprozess eingreifen (z. B. nicht wie die der Sammlung 3.2), erscheint es als möglich, sie auf einige wenige Grundvarianten zurückzuführen. Der Autor hat es versucht und das Ergebnis bekommen Sie als Sammlungen bei 2. vorgestellt. Diese wenig komplexen Methoden sollen im Unterschied zu den komplexen Methoden (die den Problemlösungsprozess mehr oder weniger komplett umfassen) Einzelmethoden genannt werden, wenn es sinnvoll ist, auf diese Differenz hinzuweisen.
(6) Zur Suchfrage s. [St 1, S. 106/108]
(7) Eigentlich sind ‚Ideenkonferenz / Brainstorming’ und andere Ideengewinnungsmethoden auch eine Art von Befragungsmethoden. Von diesen sollen die, die bewusst nach „kreativen Ideen“ suchen, als „Ideengewinnungsmethoden“ von den Befragungsmethoden, die mehr auf das Beschaffen allgemeiner Information, weniger direkt auf Ideen zielen, hier abgegrenzt werden.
Autor: Klaus Stanke unter verwendung von [St1]